Das PROMPt-Projekt
Die Kindheit ist eine Zeit, in der zahlreiche Einflüsse eine Rolle spielen und Weichen für den weiteren Lebensweg gestellt werden können. Ausgeprägte Schüchternheit oder häufige Wutanfälle können Eltern und Kinder gleichermaßen belasten, zugleich kann ein solches Auftreten ein Hinweis auf emotionale oder Verhaltensprobleme sein. Diese sind in der Tat recht häufig: etwa 20 bis 23% aller Kinder im Alter von 3 bis 10 Jahren sind betroffen. Zugleich entwickelt im weiteren Verlauf aber nur ein geringer Anteil betroffener Kinder eine behandlungsbedürftig psychische Störung.
Vor diesem Hintergrund ist es uns ein weichtiges Anliegen, frühzeitige und gezielte Maßnahmen anzubieten, für den Erhalt der seelischen Gesundheit und somit die gesunde soziale, geistige und körperliche Entwicklung der Kinder aktiv zu unterstützen.
Ziel
Wir möchten Kinder mit emotionalen und Verhaltensproblemen in der Routineversorgung identifizieren. Unser Ziel ist es, den Eltern unmittelbar ein etabliertes Präventionsprogramm anzubieten bzw. im Falle einer ausgeprägteren Symptomatik eine weitere Abklärung und ggf. eine spezialisierte ambulante oder stationäre Behandlung anzuraten.
Ablauf
Im Rahmen der regulären Gesundheitsuntersuchungen (U-Untersuchungen, U9: 5- 6 Jahre, U10: 7-8 Jahre, U11: 9-10 Jahre) werden in enger Kooperation und basierend auf einem Versorgungsvertrag zwischen der AOK PLUS und Kinderärzten in Dresden Kinder im Alter von 5 bis 10 Jahren anhand des etablierten Fragebogens für Stärken und Schwächen (SDQ) zu ihrem Verhalten untersucht.
Das Praxisteam gibt den SDQ und weitere studienrelevante Fragebögen aus, welche von den Eltern während der Wartezeit freiwillig ausgefüllt werden. Jede Familie erhält von Ihrem Kinderarzt Rückmeldung zu den Ergebnissen der Befragung. In Abhängigkeit von den erzielten Werten werden die Kinder entsprechend zu keiner Intervention, zu einem etablierten Präventionsprogramm ("Mutig werden mit Til Tiger" oder "Ein Stressbewältigungstraining für Trotzköpfe und Zornteufel") oder zur weiteren Diagnostik an regionale Ansprechpartner verwiesen.
Im Falle der Empfehlung eines der beiden Präventionsprogramme, kann sich die Familie bei unserem Studienteam melden, um ein persönliches Gespräch zum weiteren Vorgehen zu vereinbaren. Bei Interesse und Eignung werden das Einverständnis des Kindes sowie die Einwilligung aller Sorgeberechtigten eingeholt. Nur bei Vorliegen der Einwilligung kann die Teilnahme an einem Programm erfolgen.